schlicht

schlicht

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schlicht [ʃlɪçt] <Adj.>:
1.
a) auf das Nötigste, das Wesentliche beschränkt; einfach und unauffällig, ohne [überflüssigen] Schmuck oder Zierrat:
ein schlichtes Kleid; schlichte Ornamente, Muster; das Gebäude ist sehr schlicht und funktional.
Syn.: kunstlos, simpel, unscheinbar.
b) nicht besonders gebildet, geistig nicht sehr aufgeschlossen; einfach, ungekünstelt und bescheiden:
ein schlichter Mensch; er hat eine schlichte Art; sie ist von schlichter Herzlichkeit.
Syn.: genügsam.
2. nichts weiter als:
das ist eine schlichte Tatsache.
Syn.: bloß, rein.

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schlịcht 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. einfach, ungekünstelt
● ein \schlichter Mensch; „...“, sagte er \schlicht; \schlicht gekleidet sein; das Haar \schlicht zurückgekämmt tragen; \schlicht und ergreifend 〈umg.; scherzh.〉 einfach; er hat den Termin \schlicht und ergreifend verschlafen [Nebenform von schlecht in der alten Bedeutung „einfach, eben“; zu schlichten „glätten“]

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1schlịcht <Adj.> [aus dem Niederd., Md. < mniederd. slicht, Nebenf. von schlecht]:
1. auf das Nötigste, das Wesentliche beschränkt, sich beschränkend; in keiner Weise aufwendig, ohne Zierrat od. überflüssiges Beiwerk; einfach u. bescheiden:
-e Kleidung;
eine -e Wohnungseinrichtung;
eine -e Mahlzeit;
eine -e Melodie;
in -en (einfachen u. bescheidenen) Verhältnissen leben;
-es (geh.; glattes) Haar.
2. nicht besonders gebildet, geistig nicht sehr aufgeschlossen:
ein -es Gemüt haben;
es waren alles -e Leute.
3. 1bloß (2), 2rein (2 a):
das ist eine -e Tatsache.
4.
s. um s. (im direkten Tausch, Leistung gegen Leistung; schlicht steht hier in der älteren Bed. »auf geradem Wege, direkt«).
2schlịcht Partikel; meist unbetont:
drückt eine emotionale Verstärkung einer Aussage aus; ganz einfach, einfach nur; unverblümt gesagt:
das ist s. gelogen;
s. und einfach (ugs. verstärkend; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt]: ich werde es s. und einfach abstreiten);
s. und ergreifend (ugs. scherzh.; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt]: er hat es s. und ergreifend vergessen).

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schlịcht [aus dem Niederd., Md. < mniederd. slicht, Nebenf. von ↑schlecht]: I. <Adj.> 1. auf das Nötigste, das Wesentliche beschränkt, sich beschränkend; in keiner Weise aufwendig, ohne Zierrat od. überflüssiges Beiwerk; einfach u. bescheiden: -e Kleidung; eine -e Wohnungseinrichtung; eine -e Mahlzeit; eine -e Melodie; -e Ornamente, Muster; ein Kleid von -er Eleganz; die -e Schönheit dieser Architektur; eine -e Feier; Mir haben meine Eltern den -en Vornamen Karl gegeben (Lentz, Muckefuck 7); die -e Frömmigkeit Maria Theresias (Thieß, Reich 462); -es (geh.; glattes) Haar; in -en (einfachen u. bescheidenen) Verhältnissen leben; Die Zimmer sind s. und sauber (Gute Fahrt 4, 1974, 47); Die s. gezimmerte Bank (Th. Mann, Zauberberg 77). 2. nicht besonders gebildet, geistig nicht sehr aufgeschlossen: ein -er Mensch; ein -es Gemüt haben; es waren alles -e Leute. 3. bloß (2), 2rein (2 a): das ist eine -e Tatsache; ein -es Gebot der Menschlichkeit (Dürrenmatt, Meteor 57); ... ob sexuelle Motive bei diesen Diebereien eine Rolle spielten oder ob sie einer -en Bereicherungsabsicht entsprangen (Noack, Prozesse 147). 4. (Handarb. nordd.) recht... (2 b), ↑rechts (I 1 c): -e Maschen; s. stricken. 5. *s. um s. (im direkten Tausch, Leistung gegen Leistung; schlicht steht hier in der älteren Bed. „auf geradem Wege, direkt“): Verrechnungsschwierigkeiten gibt es dabei nicht; wir tauschen s. um s. (Dönhoff, Ära 89). II. Partikel; meist unbetont drückt eine emotionale Verstärkung einer Aussage aus: ganz einfach, einfach nur; unverblümt gesagt: das ist s. gelogen, falsch; Es scheint s. unvorstellbar (MM 22. 7. 74, 2); Ganze Partien des „Ulysses“ sind s. langweilig (Tucholsky, Werke II, 385); Arrhythmien also? Vielleicht Anzeichen einer Tachykardie. Oder einfach s. Stress, denkt Schröder (Heim, Traumschiff 34); *s. und einfach (ugs. verstärkend; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt]): ich werde es s. und einfach abstreiten; den Geburtstag hatte er s. und einfach vergessen; s. und ergreifend (ugs. scherzh.; ganz einfach, ohne Umstände [gesagt] ): Ja, ich habe s. und ergreifend Angst davor rauszukommen (Grossmann, Schwul 63).

Universal-Lexikon. 2012.

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